Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter, Väter und Kinder langfristig sichern

MdB Ingo Gädechens zu Besuch hier in unserer Klinik Ostseedeich

Hoher Besuch: Zum ersten Mal, seit er 2009 in den Bundestag gewählt wurde, kam MdB Ingo Gädechens aus Burg auf Fehmarn zu uns ins Haus, um sich umfassend über die Arbeit an unserer Klinik zu erkundigen und sich mit unserer Klinikleiterin und der Geschäftsleitung der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken über die aktuelle Situation auszutauschen. Vorangegangen war ein Einladungsschreiben im Rahmen der bundesweiten Aktion der Vorsorge- und Rehabilitationskliniken für Mütter/Väter und Kinder in Deutschland „Vergesst uns nicht“ im November vergangenen Jahres, in dem wir auf die bedrohlichen finanziellen Auswirkungen der anhaltend strengen Corona-Regelungen für unsere Klinik aufmerksam machten.

Der CDU-Abgeordnete Gädechens, im Bundestag Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Verteidigungsausschuss und ordentliches Mitglied im Haushaltsausschuss, nahm sich zwei Stunden Zeit für diesen intensiven Gedankenaustausch. Klinikleiterin Ulrike Baumann führte den Polit-Gast durch das Haus, zeigte ihm die Therapieräume und den Speisesaal, die Kita, unser Außengelände mit den Spielplätzen, den Geräteparcours und vieles mehr, was unsere Klinik ihren großen und kleinen Patienten zu bieten hat, um neue Kraft fürs Leben zu schöpfen. MdB Gädechens zeigte sich beeindruckt von der hervorragenden Arbeit, die an unserer Klinik Ostseedeich geleistet wird.

Der Bundestagsabgeordnete für den Stimmkreis Ostholstein/Stormarn-Nord informierte sich vor allem aber über die aktuell vorherrschende Situation ‑ zuletzt hatten die Kliniken der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind stark unter den Corona-Einschränkungen gelitten. „Rückblickend waren die letzten 15 Monate mehr als spannend: Zunächst die volle Schließung, dann haben wir uns komplett umgekrempelt und uns sämtlichen Regelungen und Vorschriften gebeugt, aktuell wirtschaften wir mit der Minderbelegung im Rücken und das alles bei einer derzeit und voraussichtlich auch künftig anhaltenden verstärkten Nachfrage“, fasste Gabriele Letschert, Mitglied der Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken, die letzten Monate zusammen. Man sei aktuell an die 80-prozentige Auslastung gebunden – „mehr dürfen wir aufgrund des mit den Gesundheitsbehörden abgestimmten Hygienekonzeptes einfach nicht annehmen und dass, obwohl wir uns vor Anfragen praktisch nicht retten können.“ Die Planungen für 2022 seien bereits angelaufen.

„Durch den zweiten Lockdown sind wir vor allem dank der Ausgleichszahlungen für Präventions- und Rehabilitationseinrichtungen stabil durchgekommen, jetzt hoffen wir allerdings, dass wir unsere Häuser bald wieder voll belegen dürfen – immerhin können wir ein absolut durchdachtes Sicherheits- und Hygienekonzept vorlegen“, gab Gabriele Letschert dem Abgeordneten mit auf den Weg nach Berlin. Sollten die bis zum 15.06.2021 befristeten Zahlungen darüber hinaus nicht verlängert werden, bestehe laut Gabriele Letschert eine Gefahr für das wirtschaftliche Überleben der Eltern-Kind-Kliniken. Die Vollauslastung der Kliniken sollte für das nächste Jahr hoffentlich wieder möglich sein, denn dann könne den gerade in diesen Zeiten über das übliche Maß hinaus überbelasteten Familien auch tatsächlich vollumfänglich geholfen werden und die Kliniken unabhängig von monetären Hilfeleistungen ihren Teil für die Gesundheit der Gesellschaft leisten.

Der Bedarf der Familien an einer Kur sei wegen Corona noch weitaus höher als vorher: „Wir spüren die massive Überforderung der Eltern. Mit Kurzarbeit, Homeoffice, Homeschooling und anderen Herausforderungen im Rahmen der Pandemie, hatten die Familien die letzten Monate teils schwer zu kämpfen und sind schlichtweg erschöpft. Die Eltern wollen wieder zur Ruhe kommen“, erläuterte Klinikleiterin Ulrike Baumann. Daher habe man im Rahmen der spezifischen Kurangebote für das kommende Jahr auch neue psychosoziale Therapieangebote zusammengestellt, die auf ein Familienleben in und nach der Krisenzeit zugeschnitten sind. „Wir setzen in unseren Angeboten stark auf die Eltern-Kind Interaktion, um die Bindung nachhaltig zu stärken“, erklärte Ulrike Baumann dem Abgeordneten Gädechens.

Eindringlich baten Letschert und Baumann MdB Gädechens um Unterstützung: „Eltern und ihre Kinder brauchen jetzt und in Zukunft dringend medizinisch-therapeutische Behandlung sowie pädagogische Förderung, um durch die Folgen der Corona-Krise keine chronischen Gesundheitsschäden zu entwickeln. Die Corona-Generation benötigt die zielgruppenspezifische stationäre medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Grundlage für die Gesundheit unserer Gesellschaft in der Zukunft. Dieses Angebot muss langfristig gesichert bleiben!“